Liberia

Der größte Anteil, d.h. 42% des sich von Guinea über Sierra Leone bis Togo erstreckenden westafrikanischen Regenwaldes ist in Liberia erhalten geblieben, weshalb dem Land in der 1999 entwickelten westafrikanischen Naturschutzstrategie höchste Priorität für die Erhaltung der Biodiversität in der Region zukommt. Liberia weist nicht nur den größten Anteil, sondern auch noch relativ große zusammenhängende Waldgebiete auf; und bietet somit die besten Chancen für das Überleben des westafrikanischen Waldelefanten. Die erst in den 1980er Jahren beginnenden Naturschutzaktivitäten in Liberia wurden jedoch immer wieder durch die verschiedensten Widrigkeiten zurückgeworfen, hauptsächlich durch die beiden Bürgerkriege (1989-1996 und 1999-2003) sowie den jüngst größten Ebola-Ausbruch weltweit. Derzeit sind fünf Schutzgebiete in Liberia ausgewiesen, was 4,7% der gesamten Landfläche sowie 7,1% des verbleibenden Waldes Liberias entspricht. In 2003 wurde ein nationales Ziel zum Schutz des Waldes formuliert, das besagt dass 30% des noch verbleibenden Waldes in Liberia unter Naturschutz gestellt werden sollen. Mit den derzeit 7,1% geschützter Waldfläche ist das ambitionierte nationale Ziel also noch in weiter Ferne. Nach nun mehr als 15 Jahren relativ stabiler politischer Verhältnisse und ökonomischer Entwicklung wird der Druck auf den Waldsektor und die Biodiversität durch die Vergabe von neuen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Konzessionen für Bergbau, Holzeinschlag sowie Palmölplantagen immer größer. Die Erweiterung dieser neuen Flächen speziell in den beiden noch erhaltenen Waldblöcken im Südosten und Nordwesten Liberias führen zu einer fortschreitenden Fragmentierung des Waldes und einer damit einhergehenden Reduzierung der für Waldelefanten lebensnotwendigen Habitate.
So sehr die ökonomische Entwicklung des Landes auch im Vordergrund stehen mag, so sehr ist sich Liberia der Bedeutung des Biodiversitätsschutzes und seiner herausragenden Rolle hierbei bewusst. Liberia ist nicht nur Mitglied relevanter internationaler Naturschutzabkommen wie z.B. dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), der Weltnaturschutzunion (IUCN) oder der Elephant Protection Initiative (EPI), sondern zeigt auch durch nationale Initiativen wie z.B. der Ausweisung von Schutzgebieten, der Einrichtung einer Wald- und Umweltschutzbehörde sowie der Verabschiedung von Naturschutzgesetzen und Artenschutzplänen Engagement. Der Waldelefant gehört laut liberianischem Artenschutzgesetz zu den ausnahmslos, d.h. landesweit geschützten Tierarten, und 2016 wurde mit Unterstützung ausländischer Partner ein workshop zur Entwicklung einer 10-Jahresstrategie zum Schutz und Erhalt der Waldelefanten in Liberia abgehalten. Ein Meilenstein, der Anlass zur Hoffnung für das Überleben einer gesunden Waldelefantenpopulation in Westafrika gibt.


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